Avignon

ca. 100.000 Einwohner

Der Papstpalast, die berühmte Brücke St. Bénézet und die Festspiele sind in der ganzen Welt bekannt, aber die “klingende Stadt”, die ihre Vergangenheit stolz und bewusst in Ehren hält, wird Dich mit ihren Bürgerhäusern, gepflasterten Gassen, Museen, schönen Kirchen und ihrer Lebenskunst verzaubern.

Avignon ist eine sehr alte Siedlungsstätte keltisch-ligurischen Ursprungs, die von der römischen Besatzungsmacht stark latinisiert wurde. Die mittelalterliche Stadt war schon 1129 ein autonomes Konsulat und im XIV. Jh. wurde über ihr weiteres Schicksal entschieden. Die Päpste hielten sich im benachbarten Comtat auf und richteten sich nach und nach in Avignon häuslich ein. Letztendlich verkaufte ihnen die Provence die Stadt. Aus diesem Grunde war Avignon fast ein Viertel Jahrhundert lang die Hauptstadt der Christenheit und überflügelte ihre Rivalin Arles, da nun alle Verbindungswege über Avignon liefen. Viele der zu dieser Zeit erbauten Monumente stehen noch heute. Die Einwohner von Avignon und der Provence empfanden diese Zeit als ein goldenes Zeitalter, das von zahllosen Schriftstellern und Poeten beschrieben und gerühmt wurde. die reichen Aristokraten liessen sich prächtige Stadtpalais erbauen. Im Laufe der Französischen Revolution vereinte sich Avignon mit Frankreich und wurde zur Hauptstadt des neuen Departement Vaucluse.

Die mittelalterlichen Stadtmauern beschützen wie in alten Zeiten die Monumente und Stätten der Vergangenheit wie zum Beispiel das Viertel Banasterie oder die Rue des Teinturiers mit ihren von Platanen beschatteten Mühlsteine am Ufer der Sorgues.

Das prächtige Palais der Päpste steht immer noch hoch über der Stadt und seine Mauern und Türme aus goldbraunem Stein sind von weither zu sehen. Es wurde von 1335 bis 1366 an Stelle des  ursprünglichen Bischofssitzes erbaut. Bei diesem Bauwerk handelt es sich um das am besten erhaltene und grösste Schloss aus dem Mittelalter. Bis zur Französischen Revolution diente es als offizielle Residenz des Papstes und seiner Stellvertreter. Es wäre in den Wirren der Revolution beinahe zerstört worden, wurde dann aber zur Kaserne umfunktioniert. Durch diese neue Bestimmung wurden dem Bauwerk zwar einige Schäden zugefügt, es blieb aber immerhin vollständig erhalten. Seit mehreren Jahren werden ständige Renovierungsarbeiten vorgenommen. Im Palais der Päpste sind historische Sammlungen über die Anwesenheit der Päpste in der Provence und in Avignon selbst untergebracht. Die ehemaligen päpstlichen Gemächer sind mit prächtigen Wanddekorationen und Fliesen aus gebranntem und glasiertem Ton ausgestattet, die einen Hauch des Luxus jener Zeit vermitteln.

Die berühmte Brücke Saint-Bénézet über die Rhône wurde im XIII. Jh. erbaut. Ein Hochwasser zerstörte sie ein erstes Mal im Jahre 1226. Beim Wiederaufbau wurde die fast  920 Meter lange Brücke dann mit 22 Bögen versehen. Im XVII. Jh. wurde sie endgültig zerstört. Die Erinnerung an dieses prächtige Bauwerk lebt in dem berühmten Lied << Sur le Pont d’Avignon >> fort. Seine Reste sowie das befestigte Zugangstor wurden am Ende des XIX. Jh. restauriert. 

Natürlich kenne ich mich in der Geschichte von Avignon nicht so gut aus. Die Beschreibungen habe ich dem Buch “Provence” von HAZAN entnommen, dort kann man auch die gesamten Texte nachlesen. Die Texte wurden von Rémi Venture verfasst