Mont Ventoux

 auch Berg der Winde genannt

Der provenzalische Riese ist zugleich eine Welt für sich: Wandergebiet vom Frühjahr bis zum Herbst, Skistation im Winter und Aussichtspunkt zu jeder Jahreszeit.

Wie ein Vorposten der Alpen wacht der Mont Ventoux über die Provence, er ist mit seinen 1909 m Höhe ein einmaliger Ausssichtspunkt. Auch ist er ein Paradies für Botaniker , denn auf ihm wächst vom Grönlandmohn bis zum Granatapfelbaum eine aussergewöhnlich reiche Palette von Pflanzen. Ausser den drei Auffahrtsstrassen kann man zahlreiche Wanderwege zu seiner Entdeckung benutzen.

Mont Ventoux - Comtat Venaissin - Pays de Sault. Mit seinen sanft gerundeten Landschaften, den einsamen Höfen in kanalumrandeten Feldern und dem friedlichen Klima erinnert dieser Landstrich des Vaucluse unweigerlich an die Toscana.

Wer die Eroberung des Bergriesen in Malaucène beginnt, folgt den Kurven und Steigungen (bis 10%)  etwa 20 Kilometer lang bis er schließlich den Gipfel in 1909 Metern Höhe erreicht hat.  Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob der Berg immer schneebedeckt sei, was natürlich nicht stimmt. Nur Kalkstein blinkt in der Sommersonne. Aber da nichts den Mistral am Gipfel aufhält - 250 Kilometer pro Stunde wurden schon gemessen -, muss man damit rechnen, dass die Temperatur oben etwa 10 bis 11 Grad unter der am Fuß des Berges liegt. Auf dem Mont Ventoux regnet es doppelt so viel wie in der Ebene, aber der zerklüftete Kalkstein schluckt die Wassermengen schnell.

Der italienische Dichter  Francesco Petrarca war der erste, der - im Frühjahr 1336 - den Gipfel stürmte. Viele sind ihm seither gefolgt.
Während man mit dem Auto hinauffährt, ändert sich die Landschaft allmählich. Aus Wein- und Olivenhainen kommt man schnell in Nadelwald. Kiefern begleiten das erste Stück des Weges. Nach 10 Kilometern lohnt ein Halt bei Belvédère: Vaucluse und Drôme liegen ganz nah.
Die Landschaft wird dann alpin, auf 1400 Metern kommt man nach Mont Serein mit Berghütte und Skipisten, im Winter ausserordentlich belebt und beliebt.
Kurz vor dem Gipfel nur noch blendendes Geröllfeld. Jetzt versteht man auch, warum der Gipfel immer weiß ist. Darüber eine wenig attraktive Radarstation - alles andere ist weit weg, so scheint es wenigstens.

Eine Orientierungstafel verrät, was wo liegt: Irgendwo hinten der Mont Blanc, 200 Kilometer weit weg, das Mittelmeer 100 Kilometer nah.
Über die Skistation Chalet Reynard geht es wieder abwärts. Hier und dort ist der Berg, früher Hauptholzlieferant für die Werften von Toulon, wieder aufgeforstet. Kastanien und Buchen begleiten den Weg. Die Wälder von Bédoin, von 350 Meter Höhe bis zum Berggipfel, sind teilweise geschütztes Biosphärenreservat. Dann wächst schon wieder Wein am Hang und Malaucène ist erreicht.