Lacoste

ca. 400 Einwohner

Auch Lacoste ist seit der Prähistorie bewohnt. An die gallischrömische Periode erinnert ein kleiner Altar, er war dem Waldgott Silvanus geweiht.
Der Ort litt besonders unter dem Feldzug gegen die Waldenser, obwohl man der Bevölkerung Straffreiheit gegen völlige Unterwerfung versprochen hatte. Der Baron hatte sein Regiment aus Banditen und Freigelassenen zusammen gestellt und diese Männer sorgten für grausige Blutbäder.

Lacoste dankt seine Bekanntheit hauptsächlich dem “göttlichen” Marquis de Sade, der hier Zuflucht suchte, wenn er sich nicht gerade im Gefängnis befand. Er war oft verurteilt worden, sogar zur Todesstrafe, doch er war der Spross einer der berühmtesten provenzalischen Adelsfamilien und so befreite man ihn halt, wenn es möglich war. Um in Vergessenheit zu geraten, zog er sich gerne in sein Lehen Lacoste zurück. Der Marquis hatte sein eigenes Theater im Schloss, wo er seine erotischen Spiele aufführte. Doch ein Skandal folgte dem anderen und als man den fleißigen Schriftsteller im Zuge der französischen Revolution aus der Bastille befreite, fand er seine Schlösser geplündert und ruiniert vor.

Lacoste, ein der idyllischsten provenzalischen Dörfer, schmiegt sich terrassenartig an seinen Berg, auf dessen Gipfel das Schloss tront. Die alten Kopfsteinplastergassen hinaufsteigend, entdeckt man viele schöne Architekturdetails. Die Stadttore “Portail de la garde” und “Portail des chèvres” sind erhalten, letzteres flankiert ein mächtiger Wachturm mit Schießscharten.

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